Kiel, Deutschlands nördlichste Landeshauptstadt, hat viel zu bieten – nun gibt es hier auch ein Christiane Herzog Zentrum. Am 12. September fand – unter Corona-konformen Bedingungen – die feierliche Taufe des nunmehr achten Christiane Herzog Zentrums statt.

Für den Festakt war Dr. Rolf Hacker, der Vorstandsvorsitzende der Stiftung, eigens von Stuttgart an die Förde gereist. Mit ihm freute sich das Mukoviszidose-Team am Städtischen Krankenhaus über die Auszeichnung, die zugleich Kiels gewachsene Bedeutung für die Mukoviszidose-Versorgung in Deutschlands Norden unterstreicht.

Foto: Thomas Eisenkrätzer

Im generationenübergreifenden und interdisziplinären Behandlungszentrum werden aktuell 60 Kinder und 100 junge Erwachsene betreut. „Keimzelle“ ist die Pädiatrische Mukoviszidose-Ambulanz unter Leitung von Privatdozent Dr. Andreas Claaß und Dr. Christian Timke. Für die immer wichtiger werdende Versorgung erwachsener Mukoviszidose-Betroffener zeichnet Oberärztin Dr. Ingrid Bobis verantwortlich, die gemeinsam mit Chefarzt Prof. Dr. Burkhard Bewig aus dem Universitätsklinikum Schleswig-Holstein (UKSH) ans „Städtische“ gewechselt ist. Jetzt sind dort nun pädiatrische und internistischen Kompetenz für Mukoviszidose in einer gemeinsamen Struktur vereint – zentrale Voraussetzung, um als Christiane Herzog Zentrum anerkannt zu werden. Damit erreicht die seit fast zwei Jahrzehnten sehr gut funktionierende „Kieler Transition“, die bislang arbeitsteilig zwischen Städtischem Klinikum und UKSH organisiert wurde, eine neue Dimension. Internistin Dr. Ingrid Bobis sitzt nun Tür an Tür mit den Kinderärzten Dr. Claaß und Dr. Timke; das medizinische Team aus Ärzten, Physiotherapeuten, Ernährungsberatern, Psychologen und hoch spezialisierten Pflegekräften arbeitet noch enger zusammen. Dies schafft ganz neue Möglichkeiten für die ganzheitliche Versorgung der Mukoviszidose-Betroffenen aller Altersstufen in Deutschlands Norden und ist gerade für die jungen Erwachsenen mit Mukoviszidose ein großer Gewinn. Dank der großen Fortschritte in Forschung und Therapie ist die immer noch unheilbare Mukoviszidose keine reine Kinderkrankheit mehr. Die Lebenserwartung der Mukoviszidose-Betroffenen wird immer höher – doch diese so erfreuliche Entwicklung stellt auch ganz neue Anforderungen an eine adäquate, altersgerechte Krankenversorgung in allen Phasen der lebensbegrenzenden Krankheit. Die ist in Kiel nun gegeben. Und das ist wahrhaftig ein Grund zum Feiern!