Dr. Mathis Steindor, Nachwuchsforscher am Mukoviszidose-Zentrum der Klinik für Kinderheilkunde III des Universitätsklinikums Essen, erhält für seine Forschung zu Mycobacterium abscessus-Infektionen bei Mukoviszidose den diesjährigen Christiane Herzog Forschungsförderpreis.

Der mit 50.000 Euro dotierte Preis wird einmal jährlich von der Christiane Herzog Stiftung an engagierte, junge Forschende vergeben und ermöglicht die Durchführung eines Mukoviszidose-bezogenen Forschungsprojektes. Verliehen wurde der Christiane Herzog Preis 2021 im Rahmen der digitalen Deutschen Mukoviszidose Tagung im November 2021.

Dr. Mathis Steindor Copyright: Dr. Leopold Pichlmaier

Mit seinem Forschungsprojekt will Dr. Steindor einen diagnostischen Test entwickeln, um zuverlässig und schnell einen bestimmten Typ von Mykobakterien zu diagnostizieren. Die Keime des Mycobacterium abscessus complex (MABC) zählen zu den gefürchtetsten Keimen bei Patienten mit Mukoviszidose, denn Infektionen mit diesen Bakterien führen oft zu einer rasch voranschreitenden Verschlechterung der Lungenfunktion und schweren Krankheitsverläufen – manchmal mit fatalen Folgen. Zugleich ist es besonders schwer, diese Mykobakterien zu identifizieren.

Dr. Steindor sind in einer Vorstudie bereits erste Erfolge gelungen. Die nun geplante Arbeit soll die Sensitivität des Tests weiter verbessern: „Ziel meiner aktuellen Forschungsarbeit ist die Etablierung eines Bluttests auf Basis der Interferon-Gamma-Immunantwort des Patienten auf M. abscessus-Antigene zur Unterstützung der Diagnose einer Infektion, ähnlich dem Bluttest, der zur Diagnose einer Tuberkulose-Infektion verwendet wird.“, erläutert Steindor. Finanzieren wird der diesjährige Christiane Herzog Preisträger diese Forschungsvorhaben mit dem Preisgeld in Höhe von 50.000 Euro.

Bereits seit 2014 forscht Steindor intensiv zu M. abscessus-Infektionen bei Mukoviszidose und hat an zahlreichen klinischen Studien mitgewirkt, die international Beachtung finden. Seit 2017 ist er Oberarzt der Pädiatrischen Pneumologie des Universitätsklinikums Essen und dort in die ambulante und stationäre Versorgung von ca. 100 Kindern und Jugendlichen mit Mukoviszidose eingebunden. Die CF-Zentren der Universitätsmedizin Essen und der Ruhr-Universität Bochum bilden seit 2013 gemeinsam das Christiane-Herzog-Centrum Ruhr. Unter diesem einzigartigen Dach werden aktuell rund 500 Betroffene betreut – davon etwa 350 Erwachsene. Das Christiane Herzog Zentrum Ruhr gehört zu den größten europäischen klinischen Studienzentren. Die Forschungsintensität des CHCR zeigt sich nun auch in der Auszeichnung für Dr. Mathis Steindor.